Lebensmittel- und Getränkehersteller auf der ganzen Welt sind gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Produkte, die auf den Markt kommen, sicher verzehrt werden können. Unzureichende Reinigungsverfahren sind eine bekannte Ursache für eine mangelnde Lebensmittelsicherheit. Außerdem werden schätzungsweise 75% der täglich in der Lebensmittelindustrie durchgeführten Reinigungen nicht ordnungsgemäß validiert und dokumentiert (EHEDG, 2016), wodurch viele kontaminierte Produkte auf den Markt gelangen können.
Zusätzlich zu häufig durchgeführten Sichtkontrollen oder Tupfertests sollten Cleaning in Place (CIP)-Systeme und -Verfahren routinemäßig validiert werden, damit die Reinigungsprozesse zuverlässig funktionieren und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften nachgewiesen werden kann.
Wie können Sie Ihre CIP-Systeme effektiv validieren?
Das Ziel der Reinigungsvalidierung besteht darin, nachzuweisen, dass die Anlagen durchgängig bis zu gewissen Akzeptanzkriterien (Produkte, mikrobiellen Rückstände, Chemie, Verschmutzungen und Allergene) gereinigt werden, um eine Kreuzkontamination zwischen Produkten zu verhindern. Für ein umfassendes Validierungsprojekt eignet sich der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act).
Plan (Planen)
Die Planung ist die wichtigste Phase in jedem Projekt. Ein solider Plan umfasst eine Projektcharta, in der die Ziele des Projekts definiert und die Aktivitäten und Risiken zur Erreichung dieser Ziele im Einzelnen aufgeführt sind.
Folgende Inhalte sind in einer Projektcharta für die Validierung zu finden:
- Mitglieder des Validierungsteams, definierte Rollen und Zuständigkeiten sowie die vorhandenen Fachkenntnisse. Jedem Validierungsprojektteam sollte ein Hygienespezialist/-Experte angehören, der die geeignete Chemie und Reinigungsverfahren bestimmen kann, um konsistente Reinigungsergebnisse zu erzielen und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
- Ein Zeitplan und die zeitlichen Zuordnungen, die Produktionszeiten und Schichten berücksichtigen.
- Eine Liste geeigneter Hilfsmittel und Instrumente für Tests und die Datenerfassung.
- Leistungskriterien, Messgrößen und Ergebnisse.
Der Leitfaden der European Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG) “Cleaning validation in the Food Industry - General Principles” ist sehr hilfreich für die Erstellung der Projektcharta. Er beschreibt die Aspekte, die in jeder der folgenden Phasen zu berücksichtigen sind:
- Voraussetzungen
- Qualifikation Equipment
- Risikobewertung
- Akzeptanzkriterien
- Techniken für die Probenahmen
- Analytische Methoden
- Verschmutzung
- Reinigungsverfahren
- Validierungsprotokoll
- Reinigungsvalidierung
- Validierungsbericht
- Aufrechterhaltung des validierten Zustands
Do (Umsetzen)
Die Daten werden gemäß den vereinbarten Erhebungsmethoden, Richtlinien (einschließlich zu Gesundheit und Sicherheit) und in dem Zeitrahmen erhoben, wie in der Projektcharta beschrieben.
Check (Prüfen)
Die Daten werden zusammengetragen und mit historischen Aufzeichnungen sowie mit den zuvor festgelegten Leistungs- und Messkriterien verglichen. Etwaige Defizite müssen behoben und das Protokoll muss erneut verifiziert werden, bevor das CIP-System validiert werden kann.
Act (Handeln)
Nach erfolgreicher Validierung des CIP-Systems wird ein Validierungsbericht erstellt, der Folgendes umfassen sollte:
- Die Projektcharta
- Den Masterplan für die Reinigungsvalidierung
- Alle Korrekturmaßnahmen, die zur Erfüllung der geforderten Standards erforderlich waren
- Reinigungsvalidierungsprotokolle und -instrumente, die für die Überwachung, Verifizierung, Revalidierung und Aufrechterhaltung verwendet werden
- Eine Verpflichtung zur Erfolgsmessung und Revalidierung zu einem späteren Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums
- Empfehlungen für Prozessoptimierungen und Schulungen für Mitarbeiter, die für die Reinigung und Desinfektion zuständig sind.
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Diversey® CIPCheck™, eine Dienstleistung aus unserem Knowledge Based Services Portfolio, stellt die Grundlage für unsere CIP-Validierung dar.
Unsere geschulten CIP-Spezialisten führen eine Prüfung vor Ort sowie eine Datenerfassung durch, um u. a. den Energie- und Chemieverbrauch sowie die benötigte Zeit für die Reinigung zu analysieren. Anschließend erhalten Sie einen vollständigen Bericht zur Effektivität und Effizienz Ihrer Reinigungen und Empfehlungen zur Optimierung in Bezug auf Lebensmittelsicherheit, Umweltbelastung und OEE (Gesamtanlageneffektivität).
Des Weiteren bieten wir zur Unterstützung Diversey® CIPTEC, unser Remote Monitoring-System zur Datenanalyse und Optimierung, an. Das System ermittelt den Verschmutzungsgrad sowie den Chemiegehalt in den einzelnen CIP-Schritten, um die Effektivität jedes Schrittes genau zu bestimmen. Unter Verwendung dieser Daten sowie der Leitfähigkeit, des Durchflusses und der Temperatur während des Reinigungsvorgangs wird mit Hilfe von statistischen Datenanalysemethoden das Optimierungspotenzial des CIP-Systems ermittelt. Auf diese Weise kann bei einer Beibehaltung der Sicherheitsmarge auf Six-Sigma-Niveau, zur Gewährleistung einer effektiven Reinigung, die CIP-Zeit verkürzt werden.