Weltweit erlebt die chemische Industrie eine in der jüngeren Geschichte noch nicht dagewesene Verknappung an Rohstoffen. Teilweise drastische Preiserhöhungen für viele Rohstoffe, die für die Herstellung von chemischen Produkten notwendig sind, sind die Konsequenz.

 

Gerne möchten wir mit Ihnen Einblicke und Informationen zu den wichtigsten Märkten teilen. Dabei stehen im Fokus:

Chemische GrundstoffeDie Preise für Rohstoffe wie Tenside, Lösungsmittel, Säuren, Polymere, Silikone und Laugen sind aufgrund der weltweiten Inflation stark angestiegen. Natronlauge hingegen ist günstiger zu erhalten.
MetalleEin ähnlicher Trend ist bei Metallen zu beobachten, Bestandteil unserer Maschinen und Geräte. Deutlicher Anstieg von bis zu 70 % in den letzten 6 Monaten und zusätzlicher Verknappung der Verfügbarkeit.
VerpackungÄnderungen in Verpackungsdesign und -anforderungen u. a. auch wegen Covid-19 führen zu einem deutlichen Anstieg des Kunststoffverbrauchs. Auch die Nachfrage nach Kartonverpackungen ist aufgrund des boomenden eCommerce gestiegen.
KunststoffePolypropylen und Polyethylen sind Ausgangsmaterialien von Verpackungen (z. B. Dispenser, Flaschen und Verschlüsse) und gewisser chemischen Formulierungen. Aufgrund steigender Ölpreise und knapper Produktionskapazitäten haben die Preisschwankungen und -erhöhungen deutlich zugenommen.
LogistikAufgrund der weltweiten Containerknappheit und stillgelegten Kapazitäten, sehen sich die Importeure mit einem massiven Lieferengpass konfrontiert, der zusätzliche Logistikkosten verursacht.


Chemische Grundstoffe

Mit dem Erstarken der Wirtschaft hat auch der Bedarf an Produkten der Petrochemie gegenüber 2020 angezogen. Dies schlägt sich in einem monatlich steigenden Marktpreis und einer Umkehr des Marktes in einen Nachfragemarkt bzw. einer Angebotslücke insbesondere bei Ethylen nieder. Diese Rohstoffe werden hauptsächlich in der Produktion unserer Desinfektionsmitteln und Oberflächenreiniger verwendet.

Übersicht der relevantesten chemischen Grundstoffe:

chemische grundstoffe



Kunststoffe & Verpackungen

Der Einfluss dieser Preissteigerung der Petrochemie wirkt sich direkt auf die Kosten von Kunststoffen aus. Neben Verpackungen, Kanistern, Flaschen sind hier auch Materialien betroffen, welche in Spendern und Reinigungsgeräten verbaut werden. Preise für Polyethylen und Polypropylen liegen aktuell ca. 50-75% über dem Durchschnitt des Vorjahres. 

Die Nachfragesteigerung an Online Kauf begleitet von reduzierten Kapazitäten bei den Kartonherstellern weltweit und strengeren Vorschriften zur Herstellung in China als führender Papierhersteller haben auch die Kartonpreise um rund 50% massiv erhöht.

 

zellstoff

Metalle

Ein ähnlicher Trend ist bei den Metallen zu beobachten, welche insbesondere für unsere Maschinen, Batterien, aber auch Getriebe und Halterungen zentral sind. Der aktuelle Marktwert hat sich verglichen mit dem Vorjahre um durchschnittlich25% erhöht (Stand Mai: Aluminium +27%, Stahl +74%, Blei +11%, Kupfer +34%). Auch hier wird die Situation verschärft durch knappe Verfügbarkeit, Kapazitätsengpässen bei Herstellern und Fracht und demnach langen Lieferfristen.

 

Logistik

Der im Lockdown sprunghaft gewachsene Onlinehandel hat das weltweite Transportvolumen und die Nachfrage nach Containern aus Fernost stark anziehen lassen. Die Frachtpreise haben sich teilweise gegenüber Herbst 2020 im 2021 vervierfacht. Zusätzlich gelangen Häfen an ihre Kapazitätsgrenzen und es ist mit längeren Lieferzeiten zu rechnen.

Eine der weltweiten Branchenreferenzen für Logistikkosten stellt der CAx-Index dar. Einfach ausgedrückt ist dieser Container-Verfügbarkeits-Index das Verhältnis zwischen Überschuss und Mangel an Transportmitteln. Standardmässig liegt dieser Index zwischen 0.60-0.80. Während dieser Wert im 2020 an der unteren Grenze lag, reduzierte er sich im 2021 drastisch auf 0.05, was einen enormen Druck auf die Containerverfügbarkeit auslöste.

 

container